An dem Sonntag genau vor einem Jahr, hatten wir noch keinen blassen Schimmer, was es bedeuten würde, wenn beide Eltern im Homeoffice arbeiten und die Kids im Homeschooling lernen sollten. Einen Tag später, am 16.03.20 bekamen wir dann schon den Aperitif gereicht und ahnten bereits, dass es kein Zuckerschlecken werden würde. Nun, unzählige WLAN-Resets, Instant-Suppen und Spiegeleier später, darf auch das zweite Kind morgen mal in die Schule gehen und Präsenzluft schnuppern. Aber nur durch eine Maske natürlich.
Apropos Maske
Ein Kind sagt zum Frühstück, es könne sich gar nicht mehr vorstellen wie es so wäre, ohne Maske zum Supermarkt zu gehen oder Bahn zu fahren. Tolles Thema zum Spekulieren.
- Wie würde es sein, wenn irgendwann ein Kollege mit ausgestreckter Hand vor mir steht?
- Wenn ich mal wieder reisen würde und zwei Reihen hinter mir im Flieger jemand herzhaft niest?
- Ich mit Maske eine Bank betreten würde und mich sofort ein Sicherheitsmann zu Boden streckt?
- Oder wir mal wieder eine Party schmeißen und zig Leute bei uns in der Küche stehen? Werde ich da völlig hilflos sein? Verklemmt? Blockiert? Asozial?
Ich glaube, wir müssen erst einmal alle wieder zur Abendschule gehen und den Kurs „Soziales Miteinander – Part 1“ besuchen. Und nur wenn man das Zertifikat der VHS in den Händen hat, darf man wieder unter Menschen gehen. Vorausgesetzt geimpft.
Erschöpfung
Irgendwie fällt mir auf, dass ich bereits Mitte der Woche schon platt bin. Kollegen berichten auch von diesem Phänomen. Werden wir einfach nur älter? Ist es die Arbeitsmenge, die Geschwindigkeit? Oder das immer gleiche Corona-Hamsterrad was so an uns zehrt? Ich glaube wir sind einfach alle nur „an oder mit Corona“ …. erschöpft.
Wortwahl
Es gibt Worte und Redewendungen, die wurden in der Pandemie erfunden, andere gab es schon eher, wurden aber in den letzte Monaten häufiger ausgesprochen. In Corona Lektion 71 ging es um das Wort „eigentlich“. Ein anderes solches Wort ist aber auch „eh“. Zum Beispiel so wie in …
- „Wir sind eh zu Hause“
- „Ich bin eh noch nicht dran“
- „Wegfahren werden wir vermutlich eh nicht“.
Oh, ich merke, der Beitrag driftet ins Moll ab, sorry.
Wo habe ich nur wieder mein Dur hingelegt? Ich gehe mal beim Nachbarn klingeln, ob der vielleicht noch etwas Dur im Schrank hat.
Eine schöne Woche!